Liebe Freunde der EISFABRIK,

es geht los, endlich gibt es wieder Kino in der EISFABRIK: Am 20. August starten wir in Kooperation mit dem Kino Lodderbast das „Sommernachtskino“. In der Reihe werden eine Woche lang jeden Abend Filmklassiker im Schwarzen Saal gezeigt,

von „Easy Rider“, über Loriots „Ödipussi“, Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ und Scorseses „Hugo Cabret“ – eine ausgesucht feine Reihe, auf die wir uns sehr freuen (das gesamte Programm gibt es auf unseren Websites). Im Vorfeld gibt es Gespräche mit ausgewählten Gästen zum jeweiligen Film.

Der Name des ersten Talk-Gastes hat dabei für so viel Wirbel gesorgt, daß die eigentliche Neuigkeit, das ungewöhnlich qualitätsvolle Lodderbast Kino-Programm, zeitweilig dahinter zu verschwinden drohte. Es geht um Frank Hanebuth, einen wirklich schweren Jungen der deutschen Motorradszene und ehemaligen Chef des Hell’s Angels Charters in Hannover. Persönliche Proteste, Facebook-Posts, Austritte aus unserem Förderverein und die ausdrückliche Aufforderung zur Stellungnahme von Seiten eines Stadtpolitikers, all das hat es gegeben – wahrlich, wir leben in hysterischen Zeiten. 

Wir haben, d.h. die Betreiber des Lodderbast-Kinos, Wiebke und Johannes Thomsen, haben einen Menschen, der zu Recht oder zu Unrecht mit schweren Maschinen in Verbindung gebracht wird, zu einem Vorgespräch für einen Film eingeladen, der für viele der Inbegriff der Freiheit auf zwei Rädern geworden ist. Einen Menschen, der im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt sehr wohl eine Rolle spielt.

Es ist doch sonnenklar, auf welcher Seite wir in der EISFABRIK stehen. Aber Freiheit, Gleichheit, Toleranz, Gleichberechtigung und Demokratie werden nicht gestärkt durch eine präzise Selektion unserer Gäste, sondern durch die kritische Auseinandersetzung auch mit denen, die diese Werte gefährden könnten. Wir möchten in den Dialog treten, Unangenehmes offen ansprechen und neugierig uns eines Gastes wie Hanebuth annehmen.

Zweifellos hätte es harmlosere Gesprächspartner für den Anlaß gegeben, aber gerade Harmlosigkeit wollten wir auch weiterhin nicht zum hervorstechenden Merkmal unserer Arbeit machen. Die Kunst ist frei – nicht vereinnehmbar und schon gar nicht erpressbar. Sie ist der einzige Freiraum in dem ein gesellschaftlicher Diskurs stattfinden kann, ohne Unliebsames, Unbequemes oder Fremdes auszugrenzen, sondern es mit in die Auseinandersetzung über gesellschaftsrelevante Themen einzubeziehen. Kunst darf unbequem, subversiv, verstörend und konfrontierend sein. Sie darf sich positionieren und auch Tabus brechen, um die Wachheit jedes einzelnen im Zusammenleben zu schärfen.

Umso mehr freuen wir uns auf ein buntes, spannendes Sommernachtskino in der EISFABRIK.

 

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