Wie man aus Scheiße – oh, pardon, Vogelkot – Gold machen kann und welche Folgen das hat, kann man wie unter dem Vergrößerungsglas an einer kleinen Insel in der Südsee studieren.

Auf Nauru bedeckte das aus Vogelkot entstandene Phosphat die Insel einst meterdick, bescherte dem Eiland eine Achterbahnfahrt durch den Kapitalismus – mit allen Konsequenzen. Innerhalb weniger Generationen durchlief Nauru eine rasante Entwicklung von einer indigenen Stammesstruktur über koloniale Ausbeutung bis hin zur kleinsten und zugleich zeitweise reichsten Republik der Welt und schließlich zur Staatspleite. Inzwischen sind die Bodenschätze abgebaut, die verwüstete Insel ist zu einer unfruchtbaren Mondlandschaft geworden und zudem hoch verschuldet, die Bevölkerung ist übergewichtig und krank. Heute ist ein australisches Flüchtlingscamp die einzige Devisenquelle des einstigen „Pleasent Island“.

Anhand ethnologischer Studien, kolonialer Berichte und Dekrete, mit Südseeschlagern, aktuellen Reportagen und Interviews erforscht SHIT ISLAND die Verquickung des europäischen Imperialismus mit der westlichen Inszenierung von Südsee-Exotik – am Beispiel der einstigen deutschen Kolonie Nauru. SHIT ISLAND wurde am 18.11.2017 uraufgeführt und 2018 mit dem „Kurt-Hackenberg-Preis für Politisches Theater“ ausgezeichnet.

 

Eine Produktion von Futur3 in Kooperation mit der Freihandelszone – Ensemblenetzwerk Köln e.V. Mit freundlicher Unterstützung von:
Kulturamt der Stadt Köln, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW

 

 


insgesamt 3 Aufführungen zwischen dem 16. Mai 2019 und 18. Mai 2019


Von und mit:
Irene Eichenberger, Stefan H. Kraft, Luzia Schelling (Spiel)
André Erlen (Regie)
Nicole Nikutowski und Klaus M. Zehe (Künstlerische Mitarbeit)
Petra Maria Wirth (Raum und Kostüm)
Jörg Ritzenhoff (Musik)
Boris Kahnert (Licht)
Per Larsen (Video)
Olya Kozliuk (Assistenz)

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