... gelungenes Wechselspiel zwischen ganz realen und voll elektronischen Bildern ... Eine aberwitzige Idee, die in allen Variationen durchgespielt wurde. (HAZ)

“Der Vater, der Sohn und der Kreuzweg“ ist keine Text-Inszenierung, kein literarisches Theater. Es gibt kein im voraus fixiertes Drama, das nur noch in Szene gesetzt werden müsste

Es gab eine Reihe von Fragmenten, kleine dramatische Texte von Claus Beck-Nielsen, die sich alle in den Wüsten der Väter und der Söhne bewegen. Die Performance ist durch die Arbeit im Raum entstanden und durch das Spiel zwischen dem Schauspieler und den Fernsehern.


Der Fernseher ist da, er ist eine Realität.

Wir sind damit aufgewachsen - warum sollen wir nicht damit spielen, statt ihn zu be- oder verurteilen! Wir können damit spielen, um uns dabei kennenzulernen. Die Arbeit an “Der Vater, der Sohn und der Kreuzweg“ hat in Dänemark begonnen. Regisseur Rolf Heim hat die Szenen von Claus Beck-Nielsen nicht nur interpretiert, er hat seine eigene Geschichte von zwei Leuten, die versuchen miteinander zu reden, mit den Texten gekreuzt. Auch dadurch hat sich die Performance zu dem entwickelt, was sie ist. Die erste Begegnung!

 


Premiere am 18. Nov 1994,
insgesamt 4 Aufführungen zwischen dem 18. Nov 1994 und 27. Nov 1994

Ensemble


Konzept: Claus Beck Nielsen, Rolf Heim
Inszenierung: Rolf Heim
Bühne: Rolf Heim
Lichtdesign: Wolfgang Denker
Ensemble: Claus Beck-Nielsen, TV-Monitore

Hannoversche Allgemeine Zeitung | 26.10.1994
Vaters Sohn - Heim im Literaturforum
von Ernst Corinth

Ein bißchen kurz war es schon. Aber reden wir lieber nicht vom schlechten Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern über das Stück: Ein junger Mann hat Probleme mit seinem Vater. Sein „Alter“ schaut tagaus, tagein nur TV, seine Eintrittskarte zur Welt ist die Fernbedienung und das Sofa vor der Glotze sein Zuhause.

Sohnemann dagegen träumt noch davon, „etwas Großes“, „etwas Schönes“ zu vollbringen, und sehnt sich nach einem Gespräch, nach einer „echten“ Begegnung mit seinem Vater. Doch als dieser schließlich stirbt, „von der Bildfläche“ verschwindet, nimmt der Sohn seinen Platz ein, in der Hand die Fernbedienung … Nun, das Leben ist eben kein Zuckerschlecken.

Aber trotz aller Banalität, die vorab von den Veranstaltern des Literaturforums in der hannoverschen Eisfabrik hübsch wortreich (Ödipus, ick hör dir trapsen) verpackt wurde, war Rolf Heims Performance „Der Vater, der Sohn und der Kreuzweg“ durchaus originell.

Zum einen verdankte sich dieser Erfolg dem herzzerreißend soften Schauspieler Claus Beck-Nielsen, der so voller Weltschmerz zu stecken schien, daß man ihn am liebsten tröstend in den Arm genommen hätte. Und zum anderen wegen des gelungenen Wechselspiels zwischen ganz realen und voll elektronischen Bildern.

Der Vater - lippensynchron von Beck-Nielsen „live“ gesprochen - war nämlich nur mittels Videoaufzeichnung auf einem Bildschirm präsent, saß also gleichsam als künstlicher Akteur im Fernsehgerät. Eine aberwitzige Idee, die in allen Variationen aus-und durchgespielt wurde, die aber gleichwohl nur Stoff für eine halbe Stunde bot.

Übrigens kein Wunder, bei einem jugendlichen Helden, der weder für eine Rebellion noch für eine richtige Tragödie genügend Kraft besaß. Doch so sind sie nun einmal, die jungen Leute von heute.

Plakat:
Der Vater, der Sohn und der Kreuzweg
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